Nokias Gerätesparte schreibt rote Zahlen (Update 2)

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Das letzte Quartal, das Nokia mit seiner Handysparte bestritt, war kein gutes. Das lag aber nicht nur an der Handysparte, die nun an Microsoft geht und zuletzt nochmal tief im Minus stand.

Für das vierte Quartal 2013 vermeldet Nokia einen Umsatzrückgang von 21 Prozent auf 3,476 Milliarden Euro und einen um 17 Prozent geschrumpften operativen Gewinn von 274 Millionen Euro (PDF). Aus diesen Zahlen ist die Handysparte, die an Microsoft verkauft wird, bereits ausgeklammert - sie wird separat ausgewiesen und schreibt rote Zahlen: 198 Millionen Euro betrug das Minus, nachdem man im dritten Quartal 2013 schon in der Gewinnzone war.

Der Umsatz der Handysparte ging um 29 Prozent auf 2,633 Milliarden Euro zurück, wofür Nokia nicht nur geringere Verkaufszahlen, sondern auch sinkende Verkaufspreise verantwortlich macht. Wie viele Lumia verkauft wurden, verschweigen die Finnen dieses Mal. Hat man im Hinterkopf, dass Nokia die Zahlen zuletzt immer stolz vermeldet hatte, lässt das auf eine eher enttäuschende Performance schließen.

Künftig obliegt es dann also Microsoft, den Lumia- und natürlich auch den Asha-Verkauf anzukurbeln. Doch für Nokia wird es keineswegs leichter, denn die verbleibenden Unternehmensbereiche schnitten auch nicht allzu gut ab. Schlimm erwischte es Nokia Siemens Networks, das nach dem Verkauf der Handysparte an Microsoft mehr als 90 Prozent zum Nokia-Umsatz beisteuert und einen Umsatzrückgang von 22 Prozent verzeichnete. Aber auch die einen kleinen Umsatz erwirtschaftenden und als zukunftsträchtig geltenden Sparten Here und Advanced Technologies, das Entwicklungs- und Lizenzgeschäft, mussten Umsatzeinbußen hinnehmen.

Update: Laut The Verge hat Nokia im vierten Quartal 8,2 Millionen Lumia verkauft. Das wäre gegenüber dem dritten Quartal ein Rückgang von rund 7 Prozent - und das im Weihnachtsquartal, wo die Verkaufszahlen bei Technikprodukten normalerweise kräftig nach oben gehen!

Update 2: Joe Belfiore zufolge sind die Verkaufszahlen von Windows Phones keinesfalls zurückgegangen, im Weihnachtsgeschäft hätten sich die Geräteaktivierungen verdoppelt und seien jeden Monat gestiegen. Was das bedeutet? Einerseits könnten Hersteller wie Samsung und HTC im Weihnachtsgeschäft deutlich mehr Geräte als bisher verkauft haben, da diese zu den Schäppchen unter den Windows Phones zählen. Andererseits dürfte es sich bei Nokia nicht direkt um die Zahl der an Endverbraucher verkauften Lumia handeln, sondern um die Zahl der an den Handel ausgelieferten Geräte. Ein Teil der von Nokia im dritten Quartal vermdeldeten 8,8 Millionen Lumia wurde womöglich erst im vierten Quartal verkauft, was die Quartalsbilanz des finnischen Herstellers im dritten Quartal besser und die des vierten Quartals schlechter aussehen lässt.

Schlagwörter: Markt , Nokia , Nokia-Übernahme

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