Microsoft stellt Hotmail-Nachfolger Outlook.com vor

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16 Jahre nach dem Start von Hotmail läutet Microsoft das Ende für den Mail-Dienst ein und stellt mit Outlook.com einen Nachfolger vor. Der soll Hotmail zwar nicht sofort ablösen, langfristig aber schon.

In den letzten Jahren habe sich bei Webmail-Diensten nicht viel geändert, erklärte Chris Jones, Chef der Windows Live-Sparte bei Microsoft, zum Start von Outlook.com. Neue Features seien kaum noch hinzugekommen und seit der Ärger über zu wenig Speicherplatz der Vergangenheit angehöre, würden die Postfächer immer unübersichtlicher. Während das Mail-Postfach vor Newslettern und Social Updates überquelle, würden die Leute ihre Kontakte in sozialen Netzwerken verwalten und nicht mehr im Mail-Adressbuch, fasst Jones zusammen, daher sei es an der Zeit, das Thema E-Mail neu zu erfinden.

Mit Outlook.com hofft Microsoft das getan zu haben beziehungsweise weiterhin zu tun, denn die Arbeiten am neuen Webmail-Dienst sind noch nicht abgeschlossen. Eine Preview steht bereits zur Verfügung und soll in der nächsten Zeit kontinuierlich verbessert werden. Schon jetzt wird aber klar, dass Microsoft vor allem auf schlichtes Design setzt, um den Mails mehr Platz einzuräumen. In den Worten von Chris Jones: "Der Header hat 60 Prozent weniger Pixel und es sind 30 Prozent mehr Nachrichten in der Inbox sichtbar, als die meisten Nutzer von Webmail gewohnt sind."

Mit dem schlanken Interface soll sich Outlook.com natürlich gut auf Mobilgeräten nutzen lassen. Zudem hat Microsoft dem Dienst seine Web Apps für Word, Excel, Powerpoint und One Note verpasst, so dass per Mail eintrudelnde Office-Dokumente direkt betrachtet und bearbeitet werden können. Natürlich lassen sich die Dokumente im Skydrive ablegen und natürlich können Dokumente aus dem Skydrive bequem per Mail verschickt werden.

Wer will, kann Outlook.com mit Facebook, Twitter, LinkedIn und seinem Google-Account verknüpfen und die Status-Updates seiner Kontakte anzeigen lassen. Skype soll laut Jones bald folgen. Der Microsoft-Mann betont, dass der Nutzer entscheide, ob er Outlook.com mit sozialen Netzwerken verknüpfen wolle und mit welchen - der Nutzer habe die volle Kontrolle. An diese Stelle kann er sich einen Seitenhieb auf Google nicht verkneifen: "Wir scannen Eure Mails und Datei-Anhänge nicht und verkaufen diese Informationen nicht an Werbetreibende oder andere Firmen. Und wir blenden auch keine Anzeigen in eure persönlichen Unterhaltungen ein."

Outlook.com kann bereits genutzt werden und Microsoft zufolge tun das die Leute auch schon fleißig. Nur sechs Stunden habe man gebraucht, um die erste Million Nutzer zu gewinnen, berichtet der Software-Konzern stolz. Hotmail-Nutzer können bequem per Upgrade-Button im Web-Interface auf Outlook.com umsteigen und dort weiterhin ihre Mail-Adressen mit @hotmail.com, @msn.com oder @live.com nutzen. Auf Wunsch kann aber auch eine neue Adresse mit @outlook.com angelegt werden.

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