Album der Woche: Eminem - The Marshall Mathers LP 2

Wer 120 Millionen Singles und 80 Millionen Alben verkauft und dabei 123 Awards gewonnen und 76 Millionen Fans bei Facebook gesammelt hat, der hat viel richtig gemacht. Mit seinem achten Album blickt Eminem nun zurück und nach vorn.

Eminem hat genug Lorbeeren gesammelt. Ausruhen kommt dennoch nicht in Frage. Wer rastet der rostet rappt er im besten Flow und fragt sich gleichzeitig wie das noch war mit dem Reden und dem Schweigen, mit dem Gold und dem Silber. Wenn schon Edelmetal dann bitte gleich Platin schließt Eminem für sich ab. Das ist er gewohnt und das wird ihm auch sein neues Album „The Marshall Mathers LP 2“ beschweren. Da braucht es keine Kristallkugel.

 

Detroit, die Heimat von Eminem, wirkt dieser Tage wie Gotham City. Der Zerfall ist allgegenwärtig. Die Industrie ist am Boden. Die Stadt meldet Konkurs an. In den Ruinen der Mittelschicht steht Eminem, nicht um zu retten sondern den Neuanfang zu starten. Und das unter seinem bürgerlichen Namen Bruce Wayne, äh Marshall Mathers.

Mit "The Marshall Mathers LP 2" erfindet sich Eminem natürlich nicht neu, zeigt sich aber offen für Veränderungen. Doch zu allererst steht das Album auf dem Gerüst der Old School. "So Far..." beispielsweise beginnt countrylastig, bevor eine Gitarre und Scratches das gute alten Run-DMC-Feeling aufkommen lassen. In der bereits bekannten Single "Bezerk" erleben die Beastie Boys eine fulminante Ehrung - auf Eminem-Art. Im Video tritt der Yoda unter den Produzenten, Rick Rubin, als Co-Star auf, aber seht selbst:

 

"The Marshall Mathers LP 2" startet mit "Bad Guy", einem 7-Minuten-Track, der zwischen Himmel und Höhle einen Weg in die Realität sucht, die von Sirenen und Schusswechseln gezeichnet wird. Das folgende "Rhyme Or Reason" baut auf dem Zombies-Song "Time of the season" (Video) auf und verspricht, der heimliche Hit des Albums zu sein - der Hit, der "Monster" gern wäre. Das Lied ist aber etwas zu vorhersehbar, auch wenn Rihanna eine schöne Hook singt. Der zentrale Song der "The Marshall Mathers LP 2" ist "Rap God", ein kontroverser Song, in dem Eminem all seine Skills offenbart und sich in den Hip-Hop-Olymp rappen würde, wäre er nicht längst dort.

Weitere Highlights finden sich viele. Da wäre der Seelenstriptease "Legacy" oder "Love Game", in dem er sich mit Kendrik Lamar über Compton, den Ground Zero des Gangsta Rap austauscht. Das aber so beschwingt, ja, fast losgelöst von der üblichen Fuck-You-All-Mentalität, das all das Geschimpfe über Justin Bieber und Lady Gaga, das sich durch das Album zieht, wundervoll an der Nase herumgeführt wird.

Die Erwartungen an "The Marshall Mathers LP 2" waren im Vorfeld riesig. Ein weiterer Klassiker, wie der vor 13 Jahren erschienene erste Teil, ist das Album zwar nicht, aber trotz allem eines, das Eminem auf der Höhe der Zeit und auf der Höhe seiner Kunst zeigt.

Verlosung

Wir verlosen ein Exemplar von "The Marshall Mathers LP 2" unter allen, die bis Sonntag, den 10.11.2013 um 23:59 Uhr eine Mail mit dem Betreff "EMINEM" an [email protected] schicken.

Schlagwörter: Album der Woche , Eminem

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