Erster Eindruck: Lumia 625

Großes Smartphone zum kleinen Preis, so wird das Lumia 625 positioniert, das neue Mittelklassemodell aus dem Hause Nokia. Wir haben es uns näher angeschaut.

Mit dem Lumia 625 baut Nokia seine Lumia-Palette weiter aus. Das neue Gerät soll Käufer ansprechen, denen ein großes Display und schnelles LTE wichtig sind, die aber nicht so viel Geld wie für eines der Spitzenmodelle ausgeben wollen. Dafür wurde an anderer Stelle der Ausstattungs- und Feature-Liste ein wenig abgespeckt, sodass das Lumia 625 letztlich für knapp 300 Euro zu haben sein soll, wenn es demnächst auf den Markt kommt. (Update vom 16.08.2013: Wie Nokia mitteilt, ist das Lumia 625 ab sofort verfügbar.)

Haptik und Verarbeitung

Hält man das Lumia 625 das erste Mal in der Hand, ist es erstaunlich schwer - vor allem, wenn man zuvor mit Leichtgewichten wie dem Lumia 720 hantiert hat oder gar dem Samsung Ativ S, das trotz größerem Display leichter ist. Selbst das neue Lumia-Flaggschiff 1020 mit seiner großen Kamera wiegt ein Gramm weniger als das 625, ist zugegebenermaßen aber auch ein wenig kleiner.

Letztlich ist das Gewicht von 159 Gramm aber kein Problem und man hat sich schnell daran gewöhnt, zumal es auch eine gewisse Robustheit vermittelt. Das Lumia 625 wirkt sehr stabil und gut verarbeitet, trotz abnehmbarem Cover wackelt und knirscht bei Verwindungsversuchen nichts und es tun sich auch keine Spalte auf. Das Cover sitzt bombenfest und wie beim Lumia 820 ist es ohne den Einsatz der Fingernägel nicht herunterzubekommen (wobei man hier allerdings am unteren Ende ansetzen muss). Leider lässt sich der darunter sitzende Akku nicht einfach austauschen, weil er festgeschraubt ist, dafür fällt er dem Nutzer anders als beim Lumia 820 aber auch nicht entgegen.

Gut gefällt, dass das Display an den Rändern leicht abgerundet ist und so perfekt in die Rundungen des Covers übergeht. So liegt das Lumia 625 ausgesprochen gut in der Hand.

Display

Mit 4,7 Zoll ist das Display das größte bislang in der Lumia-Reihe verbaute, die Auflösung ist mit 480 x 800 Pixeln aber ziemlich niedrig, was man vor allem bei kleiner Schrift oft merkt, die nicht immer ganz scharf aussieht. Zudem werden Farben von dem LCD-Display vergleichsweise blass dargestellt, was besonders auffällig ist, wenn man ein Lumia 820 mit AMOLED daneben legt.

Der Touchscreen reagiert wie bei Nokia gewohnt sehr flott und lässt sich geschmeidig bedienen, bei Bedarf auch mit Handschuhen.

Lumia 820 links und Lumia 625 rechts bei hellem Sonnenlicht. Das AMOLED des 820 lässt sich besser ablesen als das LCD des 625.

Rechenpower

Wie bei den anderen Einstiegs- und Mittelklassegeräten stecken auch im Lumia 625 nur 512 MByte Arbeitsspeicher, womit manche Anwendungen und Spiele wie Modern Combat 4 nicht auf ihm laufen. Der Dualcore-Prozessor taktet mit 1,2 GHz etwas höher als gewohnt, irgendwelche Geschwindigkeitsvorteile ließen sich aber beim ersten Herumspielen mit dem Handy nicht feststellen, was sicher auch daran liegt, das auf den anderen Lumia-Modellen mit 1,0-GHz-Dualcore-Chips in der Regel alles flüssig läuft.

Da man eigentlich nie genug Speicher haben kann, sind die von Nokia verbauten 8 GByte etwas mager - die anderen Einstiegs- und Mittelklassegeräte des finnischen Herstellers bringen aber dieselbe Menge mit, insofern ist das Lumia 625 hier weder begünstigt noch benachteiligt. Der MicroSD-Steckplatz, der direkt unter dem Steckplatz für die Micro-SIM sitzt, erlaubt es immerhin, Mediendateien und Karten auszulagern, wenn es auf dem internen Speicher eng wird.

Kamera

Die Hauptkamera des Lumia 625 liefert Bilder mit 5 Megapixeln und machte zumindest beim gerade in München vorherrschenden sonnigen Wetter ordentliche Aufnahmen. Videos haben 1080p und sind damit höher aufgelöst als die Videos von Lumia 520, 620 und 720.

Die Frontkamera bietet nur VGA-Auflösung, was für ein preiswertes Handy-Modell aber in Ordnung ist - immerhin ist überhaupt eine Frontkamera verbaut.

Da auf dem Lumia 625 bereits GDR2- und Amber-Update installiert sind, ist auch Nokias neue Foto-App Nokia Smart Cam an Bord, allerdings werden wegen der schwächeren Hardware nur sieben statt zehn Bilder in einem Rutsch aufgenommen.

Kein NFC, dafür LTE

Auf NFC hat Nokia beim Lumia 625 verzichtet, dafür ist der Mobilfunkstandard LTE an Bord, der bislang den Spitzenmodellen vorbehalten war. Weil es sich beim 625 um ein preiswertes Gerät handelt, werden allerdings nur die drei in Deutschland (und vielen anderen Ländern) genutzten Frequenzbänder 3, 7 und 20 unterstützt und nicht wie bei Lumia 820, 920, 925 und 1020 noch zwei weitere (1 und 8). Wer nicht stets und ständig im Ausland unterwegs ist und dort immer und überall LTE benötigt, dürfte damit leben können.

Akku

Der Akku des Lumia 625 hat eine Ladekapazität von 2000 mAh und braucht sich damit nicht hinter den Akkus der Spitzenmodelle verstecken. Erfreulich ist das vor allem deshalb, weil im Schwestermodell 620 noch ein recht kleiner Akku mit 1350 mAh zum Einsatz kam.

Fazit

Das Lumia 625 fügt sich optisch gut in die Lumia-Reihe ein, die Verarbeitung ist wie gewohnt spitze. Wer ein möglichst günstiges Windows Phone mit LTE sucht, kommt an dem Gerät nicht vorbei. Geht es nur um das große Display, ist allerdings ein Blick auf das mittlerweile sehr günstige Samsung Ativ S zu empfehlen -- dann muss man allerdings auf das typische Lumia-Design und die vielen exklusiven Nokia-Apps verzichten.

Schlagwörter: Lumia 625 , Nokia

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