Halo auf dem Smartphone

Neue Perspektive

Aus Windows Phone User 05/2013

Schöne, kleine Welt

Was das Level-Design vermissen lässt, kann immerhin die Grafik ein Stück weit wettmachen. Halo: Spartan Assault führt den Spieler auf exotische Schlachtfelder, die mal aus Wüstenlandschaften, Wäldern mit außerirdischer Vegetation oder zerklüfteten Felsformationen und Plattformen bestehen. Die begehbaren Bereiche sind oft geschickt von einer Landschaft im Hintergrund eingerahmt, sodass die Szenerie weitläufiger wirkt.

Das Schauspiel hat aber seinen Preis. Nutzer von Smartphones mit weniger als 1 GByte RAM schauen zunächst in die Röhre. Microsoft will die Anforderungen im August aber auf 512 MByte herunterschrauben. Trotzdem kommt das HTC 8X im Test ganz schön ins Schwitzen. Die Performance bleibt aber auch bei glühendem Handy stabil.

Dass das Spiel ursprünglich für Windows-Tablets entwickelt wurde und Windows Phone nur ein Nebenprodukt ist, erahnt man an den winzigen Schriftgrößen in Dialogen, den kaum ameisengroßen Soldaten und den mikroskopischen Items, die sich auf dem Smartphone-Display kaum ausmachen, geschweige denn unterscheiden lassen. Gut, dass die Aliens und ihre Strahlenblitze so farbenfroh sind.

Daumenballett

Die Bedienung aus der Vogelperspektive löst Halo: Spartan Assault mit einem geteilten Bildschirm: Auf der linken Seite gibt eine Wischgeste die Laufrichtung des Soldaten vor, während man sich rechts um die Schussrichtung kümmert. Gut: Dank der innovativen Steuerung ist es nicht nötig, ständig auf einen Feuer-Button zu hämmern. Stattdessen reicht ein Wischen und Halten in die Richtung, in die man schießen möchte. Hat man den Bogen erst mal raus, stellt sich diese Steuerung als echter Vorteil heraus. Etwas unpraktisch ist dabei nur, dass man die Schüsse nicht stufenlos ausrichten kann. So muss man ein paar Schritte zur Seite treten, um den richtigen Winkel zu finden, damit dem Gegner die Kugeln nicht nur an den Ohren vorbeizischen. Hat man ein paar Spartan-Kameraden dabei, folgen diese dem Protagonisten übrigens automatisch und nehmen Gegner selbstständig aufs Korn.

Auch die verbleibenden Kontrollen sind sehr einfach gelöst: Mit dem Hand-Icon kann der Soldat einen Gegenstand aufnehmen, ein Fahrzeug oder Geschütz benutzen oder im Nahkampf einen Hieb mit dem Gewehrkolben austeilen. Munition und Granaten nimmt der Elitesoldat automatisch im Vorbeigehen von getöteten Gegnern und aus Kisten auf. Dabei kommt es aber auf Präzision beim Überlaufen der Items an. Das hätten die Entwickler durchaus etwas großzügiger programmieren können. Granaten wirft der Spartan simpel per Doppel-Tipp in die Richtung, in die er gerade schaut. Dadurch bleibt der Bildschirm angenehm frei von allzu vielen Buttons und die Daumen haben viel Platz für die Wischgesten.

Die Marschrichtung ist im Spiel klar zu erkennen, weil Felsen oder andere Hindernisse ohnehin einen Korridor bilden. Trotzdem zeigt das Radar praktischerweise die Lage der Missionsziele und Feinde an. Oben blendet der Shooter den Schildstatus ein. Bei zu vielen Treffern sollte man sich schleunigst eine Deckung suchen, damit der Schild regenerieren kann.

Ein paar Bugs haben sich leider eingeschlichen. Im Test kommt öfter keine Verbindung zum Server zustande, über den man Credits erwerben und Ausrüstung wechseln kann. Mit dem Panzer verhakt man sich leicht an Klippen und kann nicht mehr frei rangieren. Mehrmals stürzt das Spiel im Gefecht ab.

Abbildung 4: Die Route durchs Level wird durch die Landschaft vorgegeben, hier durch Felsen.

Abbildung 5: Wöchentliche Herausforderungen sollen dazu animieren, sich erneut an den Missionen zu versuchen.

Abbildung 6: Hin und wieder darf man auch mal in ein Fahrzeug klettern und durch die Gegend kurven.

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