IP-Kameras unter Windows Phone verwenden

Alles im Blick

Aus Windows Phone User 03/2013

IP Cam Contoller

Der IP Cam Controller kostet zwar 1,99 Euro, bietet aber einen deutlich größeren Leistungsumfang und ist werbefrei. Die Steuerung der Kamera erfolgt durch Wischen über den Bildschirm, wenn das Bild bereits angezeigt wird, und das sowohl im Fenster als auch im Vollbild-Modus. Unterstützt Ihre Kamera sogenannte Presets, also definierbare Positionen von Bildausschnitten, dann können Sie diese mit dem IP Cam Controller direkt über die App "anspringen".

Was dabei besonders gefallen hat: Die bei den WansView-Kameras vordefinierte externe Adresse (00xxxx.nwsvr.de) wurde von der App nicht unterstützt. Eine kurze Mail an den Entwickler genügte, um diese Funktion aufzunehmen. Innerhalb von weniger als einem Tag konnten wir eine Testversion herunterladen, eine Woche später war diese für alle Anwender verfügbar. Wenn die eigene Kamera also nicht sofort läuft, lohnt sich hier eine Nachfrage bei Jerry Huang unter www.jerryhuang.net.

Abbildung 2: Konfigurationsdialog für Domain und Port.

Abbildung 3: Steuerung der Kamera über die App.

Abbildung 4: Einstellung für lokales Netzwerk oder externen Zugriff.

Abbildung 5: Ein Update ermöglicht den Zugriff von extern.

Zugriff via DynDNS

Wenn Sie sich in Ihrem eigenen WLAN bewegen, dann ist das Benutzen einer IP-Kamera kinderleicht: Sie kennen deren Adresse und können diese in die einzelnen Viewer-Programme eingeben. Außerhalb des eigenen WLANs kennen Sie die IP-Adresse nicht. Das liegt daran, dass Sie von Ihrem Internetanbieter öfter eine neue externe IP-Adresse bekommen, unter der Ihr Router aus dem Internet erreichbar ist. Jeder Stromausfall, jeder Neustart ändert diese Adresse. Abhilfe schaffen sogenannte "dynamische DNS-Services".

Manche Kameras – wie die getestete WansView – haben eine externe Adresse mit dabei, die zur Kamera führt. Wenn dies bei Ihrer Kamera nicht der Fall ist, ist das auch kein Problem: Dann übermitteln Ihr Router oder ein kleines Programm auf Ihrem PC bei jedem Wechsel die aktuelle externe IP-Adresse an den Dienst, und dieser hinterlegt sie bei einer über das Internet erreichbaren Adresse, beispielsweise wpucam.dyndns.org. Unter dieser neuen Adresse und dem bei der Einrichtung vergebenen Port kommen Sie immer an Ihre Kamera heran, sei es über fremde WLANs oder per UMTS.

Es gibt einige kostenfreie Anbieter dieses Dienstes, etwa www.noip.com oder www.dnydynamic.org. Für den Test haben wir uns für DynDNS entschieden: auch wenn dieser pro Jahr eine Gebühr von 20  US-Dollar kostet. Der Service bietet zwei Vorteile: Zum einen ist er sehr stabil, zum anderen ist er bei einem Neustart Ihres Routers schnell aktualisiert. Damit ist die Verfügbarkeit der IP-Kamera sehr hoch.

Um diesen Dienst nutzen zu können, müssen Sie Ihren Router entsprechend einrichten. Der im Test verwendete Router wird von der Telekom bei Abschluss eines DSL-Vertrages mitgeliefert. Die Konfiguration anderer Router funktioniert aber ähnlich.

Im Konfigurationsmenü Ihres Routers finden Sie unter den Netzwerkeinstellungen einen Eintrag für die Portweiterleitung. Hier müssen Sie eintragen, dass alle Verbindungen, die über diesen Port von außen an Ihren Router gelangen, an die IP-Adresse Ihrer IP-Kamera weitergeleitet werden.

Die meisten Router haben bereits eine Unterstützung von DynDNS integriert. Damit der Router automatisch die neue IP-Adresse Ihrer Internetverbindung an DynDNS weiterleitet, müssen Sie unter "Dynamisches DNS" die Adresse Ihrer Kamera (im Beispiel wpucam.dyndns.org), den Benutzernamen und das Kennwort Ihres DynDNS-Kontos eintragen. Sollte dies bei Ihrem Router nicht der Fall sein, können Sie für alle gängigen Betriebssysteme Programme von der DynDNS-Seite herunterladen, die diese Aufgabe erledigen.

Abbildung 6: So könnte das Setup aussehen.

Abbildung 7: Portweiterleitung einstellen.

Schlagwörter: Tipps , Webcam

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