Maus und Tastatur für Tablets

Am Touchscreen durch Fotos zu blättern macht Spaß, doch für Büroarbeiten mit dem Tablet empfiehlt sich oftmals der Einsatz von Maus und Tastatur. Microsoft liefert hier mit Wedge Touch Mouse und Wedge Mobile Keyboard ein solches Eingabedoppel, das speziell für den Mobileinsatz konzipiert ist und sich dank seiner geringen Abmessungen gut neben dem Tablet in einer Tasche verstauen lässt.

Maus und Tastatur kommen in sehr stabiler und massiver Verpackung daher, und auch die Eingabegeräte selbst wirken mit ihren Metalleinfassungen ausgesprochen hochwertig und robust. Das allerdings sollte der Käufer auch erwarten können, denn billig sind sie nicht: Die Wedge Touch Mouse kostet 70 Euro und das Wedge Mobile Keyboard schlägt mit einem Preis von 80 Euro zu Buche.

Microsoft Wedge Touch Mouse

Bei der Maus fällt sofort das ungewöhnliche, weil keilförmige Äußere auf. Im dicken Ende sitzt die AA-Batterie, deren Fach über einen Schalter auf der Mausunterseite entriegelt wird. Dort befindet sich auch ein Schalter, der länger gedrückt werden muss, um die Maus mit dem Tablet zu koppeln. Am Tablet, in unserem Fall einem Surface mit Windows RT, wechselt man dafür in die klassische Systemsteuerung und dort zu "Gerät hinzufügen" – zumindest wenn man nach Anleitung vorgeht. Das ist aber nicht zu empfehlen, denn die klassische Systemsteuerung ist einfach nicht für die Fingerbedienung gemacht, und wer beim Versuch, "Gerät hinzufügen" zu treffen, mehrmals daneben getippt hat, wünscht sich spätestens an dieser Stelle, die Maus würde bereits funktionieren.

Einfacher ist es, die Anleitung zu ignorieren und über das Charms-Menü zu "Einstellungen", "PC-Einstellungen ändern" und "Geräte" zu wechseln. Auch dort findet sich "Gerät hinzufügen" – in gut mit dem Finger zu treffender Größe.

Hat das Tablet die Maus entdeckt, werden die Treiber installiert und der Nager ist startbereit. Besonders ergonomisch ist die Wedge Touch Mouse nicht, da ihr ob der geringen Größe die Auflage für die Handballen fehlt, dennoch lässt es sich gut mit ihr arbeiten. Sie gleitet ordentlich über glatte Oberflächen und der Sensor arbeitet präzise. Der Druckpunkt der Maustasten ist gut gewählt und auf der Touch-Oberfläche kann man durch Streichen mit dem Finger sowohl vertikal als auch horizontal scrollen. Warum keine besonderen Touch-Gesten für Windows 8 und Windows RT unterstützt werden, etwa für den App-Wechsel oder das Einblenden des Charms-Menüs, ist dagegen unverständlich. Immerhin wäre die Wedge Touch Mouse mit ihrer flachen und berührungsempfindlichen Oberfläche dafür prädestiniert.

Microsoft Wedge Mobile Keyboard

Das Wedge Mobile Keyboard bringt eine Abdeckung mit, die nicht nur dafür da ist, die Tastatur beim Transport zu schützen, sondern die auch als Aufsteller fürs Tablet dient. Das Tablet ruht recht sicher und rutschfest im Aufsteller; je nachdem wie weit man diesen knickt, kann man den Aufstellwinkel des Tablets gut wählen. Abzuwarten bleibt indes, wie viele Knickvorgänge die Abdeckung mitmacht, bevor sie ausgeleiert ist und keinen stabilen Stand mehr bietet. Im Test ließen sich nach mehreren intensiven Knickvorgängen noch keine Verschleißerscheinungen feststellen. Allerdings zog die Abdeckung nahezu magisch Staub und Krümel an und sah schnell gebraucht aus. Daran, dass sie unglaublich praktisch ist, ändert das aber nichts.

Die Tastatur wird mit zwei AAA-Batterien bestückt, die im Fuß untergebracht werden. Durch diesen ist das Tablet leicht schräg ausgerichtet, was sehr angenehm ist. Am Fuß sitzt auch der Schalter für die Kopplung des Wegde Mobile Keyboard mit dem Tablet, der Vorgang läuft wie bei der Wedge Touch Mouse ab; auch hier tut man sich leichter, wenn man innerhalb der Modern UI von Windows 8/RT bleibt und nicht den Anweisungen der Anleitung folgt. Anders als bei der Maus muss die Kopplung noch durch Eingabe einer auf dem Bildschirm des Tablets angezeigten PIN mit der Tastatur bestätigt werden.

Für die geringe Größe der Tastatur haben die Tasten eine passable Größe, lediglich die Cursor-Tasten sind arg klein geraten. Da der Abstand zwischen den Tasten äußerst gering ist, langt man gerade zu Anfang häufiger daneben. Mit der Zeit gewöhnt man sich daran und kommt auf eine brauchbare Tippgeschwindigkeit. Der Tastenanschlag ist sehr leise und weich, für unseren Geschmack könnte der Tastenhub ruhig etwas größer sein.

Oberhalb der Zifferntasten sitzt eine weitere Tastenreihe, die standardmäßig mit speziellen Funktionen belegt ist, etwa Play/Pause, Mute, Lauter und Leiser, aber auch die Einträge aus dem Charms-Menü lassen sich so schnell aufrufen, ohne dass der Nutzer den Touchscreen oder die Maus bemühen muss. Auf Tastendruck werden Suche, Teilen, Geräte und Einstellungen angezeigt. In zweiter Ebene liegen auf dieser Tastenreihe die Funktionstasten, die mithilfe der Fn-Taste aufgerufen werden.

Wird die Tastatur mit der Abdeckung bedeckt, schaltet sie automatisch ab, um die Batterien zu schonen. So soll sie nach Herstellerangaben sechs Monate durchstehen, bevor sie einen Batteriewechsel benötigt. Die Maus bringt es laut Microsoft auf vier Monate, bevor der Austausch der Batterie fällig ist.