Album der Woche: EELS - Wonderful, Glorious

Bitte alle die Hände heben, die die Eels nicht kennen! Ihr könnt sie wieder runter nehmen - denn auch Ihr kennt die wundervollen Eels und ihren bluesig verspielten Sound.

Warum wage ich, das zu behaupten? Ganz einfach: Es gibt wohl keine Band, die öfters in Filmen und Serien zu hören ist als die Eels. Hier ein paar Beispiele: Shrek, American Beauty, Scrubs, Und dann kam Polly, Herr Lehmann, OC California und so weiter und so fort. Die Wahrscheinlichkeit ist also sehr hoch, dass (fast) jeder die Eels kennt.

Und doch scheint den Eels der große und vor allem angemessene Erfolg verwehrt. Trotz toller Alben, fantastischer Singles und umwerfenden Konzerten. Doch die Eels wären nicht die Eels, wenn sie sich unterkriegen lassen würden. Sie machen weiter und sind daher eine der schönsten Konstanten in der Musikbranche. Weitab jeglicher Norm konnten sie ihr eigenes Universum entwickeln, in dem sie sich austoben und ausleben können. Der Eels-Sound klingt zwar nach Pop und Rock, der die Seele des Blues in sich trägt, bleibt dabei aber unverwechselbar. Er bewegt sich zwischen bittersüßen, schrulligen, verträumten und verzerrten Momenten und lebt von der kratzigen Stimme Mark Oliver Everetts. Darauf ist auf jedem Album Verlass, besonders auf dem mittlerweile zehnten, das den Titel „Wonderful, Glorious“ trägt.

„Wonderful, Glorious“ beinhaltet 13 Songs, die nicht mehr und nicht weniger großartig als der Albumtitel selbst sind. Das gilt für die mächtig verzerrte erste Single „Peach Blossom“ über das treibend bluesige „Stick Together“ und das zarte „True Original“ bis zum zentralen Lied „Bombs Away“, welches alles vereint, was die Eels groß macht. Es sind Mr. E's (wie Mark Oliver Everett auch genannt wird) schräge Einfälle, die das Lied unterbrechen und doch voranbringen. Verzerrte Gitarren die neben Orgel, Saxophon und niedlich kindlichen Sounds ein ganz eigenes Leben entwickeln. Dazu wolfartiges Geheul, Sprechgesang und diese unverwechselbare Art der Melodie, die sofort im Gehör bleibt. Das folgende „Kind Of Fuzzy“ ist ein Hit, den so nur die Eels schreiben können. Tief im Blues Rock verwurzelt, entwickelt sich in 3:38 Minuten ein Lied, das zum Kopfnicken, Fingerschnippen, Träumen und Rocken gleichermaßen anregt. Das schaffen über all die Jahre hinweg nur die Eels auf einem derart konstant hohen Niveau. „Wonderful, Glorious“ macht da keine Ausnahme.

Label: E-Works / Cooperative Music

Video: Peach Blossom

 

Video: New Alphabet

 

Schlagwörter: Album der Woche , EELS , Musik

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