Lumia 1020 mit 41-Megapixel-Kamera

Foto-Handy

Mit dem Lumia 1020 liefert Nokia ein Smartphone ab, das das Potenzial hat, die Digitalkamera zu ersetzen. So braucht man künftig nur noch ein einziges Gerät mit sich herumzutragen.

Aus Windows Phone User 05/2013

Nokias letztes Symbian-Handy, das Nokia 808 Pureview, hat ob seiner 41-Megapixel-Kamera noch immer viele Fans. Umso sehnlicher wurde ein Windows Phone mit einer solchen Pureview-Kamera erwartet, das Nokia mit dem Lumia 1020 nun auch vorgestellt hat. In den USA ist es bereits zu haben, allerdings nur bei AT&T für 300 Dollar bei Abschluss eines Zweijahresvertrags. In Deutschland soll es im Laufe des dritten Quartals auf den Markt kommen, also spätestens Ende September. Einen Preis nannte Nokia noch nicht, doch in diversen Onlineshops war es zu Redaktionsschluss bereits für 699 bis 799 Euro gelistet.

Die Kamera

Prunkstück des Lumia 1020 ist ganz klar die Kamera, bei der es sich um eine Weiterentwicklung der Pureview-Kamera des Nokia 808 Pureview handelt. Ihr Sensor ist mit 1/1,5 Zoll zwar etwas geschrumpft, aber immer noch deutlich größer als die Sensoren anderer Handy-Kameras und sogar der meisten Kompaktkameras. Dadurch kann er vergleichsweise viel Licht einfangen – zumal Nokia nun auch auf rückseitige Belichtung (BSI) setzt, bei der das Licht direkt auf die lichtempfindliche Siliziumschicht trifft und nicht erst die Schicht mit den Schaltkreisen passieren muss.

Im Zusammenspiel mit dem Zeiss-Objektiv, das mit seinen sechs Linsen das Licht besser auf dem Sensor verteilen soll, lassen sich so hochauflösende Bilder aufnehmen, wahlweise im 4:3-Format mit 7136 x 5360 Pixeln oder im 16:9-Format mit 7712 x 4352 Pixeln. Beide sind ausreichend hoch aufgelöst, dass Nokia einen verlustfreien 3-fach-Digitalzoom umsetzen kann. Selbst ein kleiner Ausschnitt des Gesamtbildes hat noch mehrere Megapixel und offenbart eine erstaunliche Menge scharf abgebildeter Details, wie einige von Nokia veröffentlichte Fotos zeigen.

Gleichzeitig mit dem hochauflösenden Bild lässt sich jedoch auch ein kleineres Bild mit 5 Megapixeln speichern, für das Nokia jeweils 7 Pixel zu einem Superpixel zusammenfasst. Dieses sogenannte Oversampling reduziert das Bildrauschen und sorgt für eine brillante Bildqualität. Zudem lässt sich dieses Bild ob seiner geringeren Größe natürlich auch besser per Mail verschicken oder in sozialen Netzwerken teilen als die hochauflösenden Riesenbilder.

Ein weiterer Trumpf des Lumia 1020 ist der optische Bildstabilisator, der dem Nokia 808 Pureview seinerzeit fehlte. Es handelt sich um eine Weiterentwicklung des in Lumia 920 und 925 verbauten Bildstabilisators, dessen Aufgabe nach wie vor darin besteht, Verwackler auszugleichen. Das ermöglicht nicht nur längere Belichtungszeiten bei ungünstigen Lichtverhältnissen, sondern auch scharfe Aufnahmen, wenn der Nutzer die Kamera nicht ruhig hält oder nicht ruhig halten kann, weil er sich beispielsweise auf einem Boot oder in einem Auto auf unebener Straße befindet.

Abbildung 1

Abbildung 1: Durch die hohe Auflösung des Lumia 1020 kann man in Fotos digital hineinzoomen, ohne die bei Digitalzoom übliche Unschärfe.

Videoaufnahme

Der optische Bildstabilisator kommt natürlich nicht nur Fotos, sondern auch Videoaufnahmen zugute. Diese werden mit Stereoton aufgenommen, wobei Nokia Rich Recording für klaren Sound auch in lauten Umgebungen sorgen soll. Nachts lässt sich ein LED-Licht zuschalten, während bei Fotos ein kräftiger Xenon-Blitz zum Einsatz kommt.

Die mit dem großen Kamerasensor aufgenommenen Videos werden per Oversampling auf die üblichen 1080p zusammengefasst, sollen dadurch aber detailreicher sein als normale 1080p-Videos und einen verlustfreien 4-fach-Zoom bieten. Bei 720p gibt es sogar einen 6-fach-Zoom.

Mit einer Nokia-App kann man Videos zudem direkt auf dem Handy zurechtstutzen, also am Anfang und Ende bei Bedarf ein Stück wegschneiden, bevor man es irgendwo hochlädt.

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