Übernahme der Nokia-Handysparte bremst Zusammenarbeit zwischen Microsoft und Nokia

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(Bild: Microsoft)

Wer dachte, die anstehende Übernahme der Nokia-Handysparte durch Microsoft würde die Zusammenarbeit der beiden Unternehmen auf ein neues Level heben, der irrt. Wie der frühere Microsoft-Manager Hal Berenson erklärt, dürften sich beide derzeit sogar weniger absprechen als zuvor.

Wahrscheinlich habe Microsoft aktuell weniger Einfluss auf Nokia als vor dem Entschluss, dem finnischen Handy-Hersteller die Gerätesparte abzukaufen, schreibt Hal Berenson in seinem Blog. Berenson war früher Entwickler und Manager bei Microsoft und berät nun Unternehmen. Er erklärt, dass sich beide mit Absprachen zurückhalten müssten, um nicht gegen die Wettbewerbsgesetze zu verstoßen. Die würden zumindest in den USA und wahrscheinlich auch in anderen Ländern vorschreiben, dass zwei Unternehmen, die im Zusammenschluss befindlich sind, so lange agieren müssen, als würde dieser Zusammenschluss nicht zustandekommen - bis die Wettbewerbsbehörden ihn abgesegnet haben. Das ist bei Microsoft und Nokia noch nicht der Fall, bislang haben noch nicht einmal die Nokia-Anteilseigner dem Deal zugestimmt.

Laut Berenson dürfen Microsoft und Nokia also durchaus diskutieren, wie man das Unternehmen nach der Übernahme aufstellt, ihre aktuellen Pläne dürfen sie aber wegen der Übernahme nicht ändern. Das sei wohl auch der Grund, warum Nokia mit dem Lumia 2520 ein Tablet auf den Markt bringe, so Berenson, was Microsoft der Gerüchteküche zufolge den Finnen eigentlich ausreden wollte. Mit dem Surface hat man schließlich ein eigenes Tablet mit Windows RT am Start und braucht eigentlich nicht zwei 10-Zoll-Tablets mit dem Betriebssystem im Haus, wie es nach der Übernahme der Fall wäre.

Nun haben Microsoft und Nokia seit Februar 2011 sehr eng zusammengearbeitet. Das eigentlich perverse sei daher, so schreibt Berenson, dass viele Dinge, die bisher in Ordnung waren, nun, im Zuge der geplanten Übernahme, suspekt sind und das Interesse der Wettbewerbshüter wecken könnten. Dies könnte auch Auswirkungen auf geplante Aktivitäten wie den Start des GDR3-Updates oder sogar Windows Phone 8.1 haben.

[via WPCentral]

Schlagwörter: Markt , Microsoft , Nokia , Nokia-Übernahme

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