Microsoft öffnet Bing für Entwickler

Man habe enorm viel Arbeit in Bing gesteckt und sei mittlerweile besser als Google, verkündete Microsoft-Chef Steve Ballmer auf der Build. Nicht nur Microsoft selbst nutze die Suchmaschine, sondern auch Yahoo und sogar Apple - der Sprachassistent Siri bezieht seine Suchergebnisse seit kurzem von Bing. Künftig soll Bing aber noch auf viel breiterer Front zum Einsatz kommen, denn wie Ballmer auf der Build ankündigte, wird die Suchplattform für Entwickler geöffnet. Die können die Dienste, die hinter der Bing-Suche stecken, dann auch in ihre Apps einbauen.

Konnten Entwickler bislang lediglich Suchbegriffe an Bing weiterreichen, so dürfen sie nun unter anderem auch die OCR-Fähigkeiten der Suchmaschine zur Texterkennung nutzen, Übersetzungstools, Sprachsteuerung und Sprachausgabe, Karten. Die APIs und Controls sind bereit verfügbar, zum Teil noch als Preview. Lediglich die Entity API, die Beziehungen zwischen Personen, Dingen und Aktionen in der realen Welt verstehen soll, folgt erst in einigen Monaten.

Dokumentationen, Code-Beispiele und andere Entwicklerressourcen bündelt Microsoft im neuen Bing Developer Center. Verschiedene Beispiele für die Nutzung der Bing-Dienste in Apps tauchten im Laufe der Build immer mal wieder auf. Beispielsweise eine App, die die Umgebung des Nutzers zeigte und ihm auf die Frage nach dem Architekten eines Gebäudes diesen nannte. Oder die neue Xbox Music App, die den Inhalt einer Musik-Website auswertete, die auftauchenden Künstler in der Musikdatenbank von Microsoft suchte und eine Playlist erstellte. Oder wie Bing eine Website analysierte und wichtige Begriff automtisch mit Erklärungen versah - notwendig war nur eine Zeile Code im Quelltext der Website und bemerkenswerterweise erkannte Bing, dass es sich um einen kurzen Reisebericht aus Valencia handelte und stattete nur damit in Verbindung stehende Begriffe mit Infos aus.