Album der Woche: Villagers - Awayland

Band: Villagers

Album: {Awayland}

Label: Domino Records

Gerne: Folkrock / Romantik / Wahnsinn

Das Album ist vielschichtig, ambitioniert und dem Wahnsinn untertan. Es lässt seine Lieder gekonnt zwischen Pop, Folk und Experiment pendeln, und hat mit der Stimme von Conor O'Brien seinen rote Faden. {Awayland} hängt sich weit aus dem Fenster und wird dafür belohnt.

Getreu dem Motto, nur wer wagt, der gewinnt, schütteln die Villagers elf Lieder aus dem Ärmel, die unterschiedlicher kaum sein können und doch auf Folkrock aufbauen. Dass dieses Genre in Bewegung ist, sich stetig neu erfindet und daher alles andere altbacken klingt, haben nicht zuletzt Bands wie Arcade Fire bewiesen. Genau dort setzen auch die Villagers an, gehen jedoch ein ganzes Stück weiter. Das großartige Lied Nothing Arrived schlägt zwar noch deutlich in die Kerbe der Grammy-Gewinner aus Kanada, doch im Laufe von {Awayland} wird schnell deutlich, dass die Villagers mehr wert auf unterschiedliche musikalische Elemente legen. So hält das Album elf Lieder bereit, die zwischen leisen Klavierkompositionen (In A Newfound Land You Are Free), luftig leichten Stücken (Rhythm Composer), bis ins klaustrophobische steigernden (Judgement Call), oder in Hektik ruhende Kleinode (Grateful Song) pendeln. Des Weiteren gibt es elektronische Spielereien samt Noiseausbrüchen (The Waves), sowie Pop-Perlen an allen Ecken und Enden zu hören (The Bell, Nothing Arrived). Aus diesen vielen einzelnen Songs, in ihren unterschiedlichsten Ausprägungen und Stilen, schaffen es die Villagers ein Album von schlichter Eleganz zu erschaffen, das wie ein dunkles Kaleidoskop Licht bricht, Farben und Formen in steter Veränderung zeigt, das leuchtet und verglüht, aus seinem eigenen Schatten zurückkehrt um schließlich im Sonnenlicht zu vergehen. Den Villagers gelingt genau das, und kein bisschen weniger mit {Awayland}.

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