Album der Woche: Uncle Ho - The Manufacture Of Madness

Die Hitze des Körpers überträgt sich auf die Gitarre, jagt durch das Instrument und entlädt sich krachend aus den Boxen. Druck wird aufgebaut, der Brustkorb verengt sich, ehe ein Riff die Masse in den in den kollektiven Irrsinn zwingt. Ja, das ist Rock. Und ja, verdammt, auch ich dreh gleich durch, brauche mehr von Uncle Ho, muss es laut schreien: Wahnsinn!

Der Kopf wippt und das Herz pumpt im Takt der Musik Blut durch die Adern, bis der gesamte Organismus unter der Kontrolle von Uncle Ho steht. Ohne einen einzigen Schnörkel spielen diese drei Wuppertaler die pure Essenz des Rock, und sie spielen sie punktgenau auf die Zwölf.

 

Uncle Hos neues Album "The Manufacture Of Madness" startet ohne Wenn und Aber. "Terror Takes Shape" lässt dem Hörer genau eine Sekunde Zeit, ehe er mitgerissen wird von einer Energie und Freude, die in solcher Dringlichkeit nur der Rock lostreten kann. Noch unter Strom stehend folgt mit "You Are Mine" ein kraftvolles Lied, das sich mit einem Eels-typischen Riff anschleicht, um im Refrain zu explodieren. Wer jetzt noch gemütlich in der Ecke stehen sollte, wird beim dritten Lied „Silverville“ endgültig in den Rausch dieser Musik gezogen. In diesem Stil reihen sich die zehn Lieder des Albums aneinander. Jedes für sich ist zwingend, auch wenn das neun Minuten lange "Forgive Forget" ein paar Minuten zu lange geraten ist. Aber vielleicht braucht es diese Überlänge, um das Blut vor dem Überkochen zu schützen und neue Energie - für die letzten vier Lieder - zu sammeln. Diese wird auch dringend benötigt, denn bereits das folgende "How Could You Fall For Love" bringt neben der Wucht der Musik auch eine Melodie zum Umarmen, bei der die zuvor erlebte Atempause umgehend durch den Uncle Ho'schen Wahnsinn ersetzt wird. Noch Fragen, dann bitte das folgende Video ansehen, dann ist alles klar.

 

Uncle Ho bringen mit "The Manufacture Of Madness" den überfüllten Club ins heimische Wohnzimmer. Die Enge und Hitze, die den Spaß an der Musik um ein vielfaches multipliziert, wurde roh und dreckig auf CD gebannt. Gitarre, Schlagzeug, Bass und Gesang genügen, um im Zusammenspiel die Ekstase zum Tanz zu bitten. Das Pure dieser Lieder, ihre ungeheure Energie, wird jeden einfangen, der sich auch nur ein wenig für Rock begeistern kann. Das einzige Problem bei diesem Album ist der Schluss: Sobald der zehnte Song endet, entsteht nicht nur Ruhe, sondern auch eine Leere, die dem überhitzen Körper das Ventil raubt. Abhilfe schafft nur der Play-Knopf. Let's Play It Loud!

Verlosung

Wir verlosen drei Exemplare von "The Manufacture Of Madness" unter allen, die bis Pfingstmontag, den 18.05., um 23:59 Uhr, eine Mail mit dem Betreff "UNCLE HO" an [email protected] schreiben.

Schlagwörter: Album der Woche , Uncle Ho

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