Album der Woche: Beastmilk - Climax

Die Apokalypse naht. Sie reitet auf einer düsteren Rock-Welle und erreicht beinahe das Ende aller Tage. Sein oder nicht sein, so lautet die große Frage bei Beastmilk. Fans von Joy Division und The Cure werden frohlocken.

Wenn Frohsinn in der Klangwelt von Beastmilk überhaupt Platz hätte. Denn die Finnen haben dafür auf ihrem Debütalbum "Climax" keinen Ton übrig. Und das ist auch gut so, weil nur durch diese schroffe, in Schatten gehüllte Rockmusik errichten sie dem Post-Punk einen Denkmal, der an Helden wie Joy Division erinnert. Der Unterschied: Beastmilk rocken.

 

Eine kristallklare Gitarre untermalt von einem hypnotischer Rhythmus. Ein treibender Beginn für ein Lied, das "Death Reflects Us" heißt. Es folgt eine kurze Melodie, die der Geschwindigkeit den Atmen raubt, bevor die Stimme erscheint. Diese Stimme, die das 80er-Jahre-Drama nicht nur imitiert, sondern lebt. Die Gitarren werden lauter, ohne die Intimität zu vernachlässigen. Alles fleht in diesem ersten Song, dem weitere neun folgen, die nicht minder unter die Haut gehen.

Jeder einzelne beschwört die Düsternis, die auf „Climax“ nicht einhergeht mit der Schwere des Leids. Das wäre auch zu einfach. Beastmilk erschaffen lieber Leichtigkeit in Momenten, in denen diese gänzlich verschwunden scheint, während die Gitarren den Tränendrüsen die Wucht des Aufbegehrens entgegenschleudern. Die Zerbrechlichkeit, die zwischen den Tönen liegt, bleibt davon unberührt. Sie fühlt sich im schwarz weißen Stroboskop-Gewitter zu Hause. Schleichender Bodennebel perfektioniert das Ambiente, welches mit der Konfrontation mit dem Tod erst im Leben ankommt. Sein oder nicht sein halten sich daher die Waage.

2013 war und ist ein sehr gutes Jahr für Fans des Post-Punk. Die Editors wagten mit "The Weight Of Our Love" mehr Drama und noch mehr Pop. THE KVB sorgten mit ihrem reduzierten Entwurf voll spröder Skizzen für Aufsehen, während The Savages die Transparenz des Schwarzen in Rocksongs gossen. Das größte Highlight für das Genre ist aber "Climax", weil es den Post-Punk als Ganzen ehrt. Beastmilk gelingt nichts weniger als die Genre-Platte des Jahres.

Verlosung

Wir verlosen das Album zweimal unter allen, die bis zum 08.12.2013 um 23:59 Uhr eine Mail mit dem Betreff "CLIMAX" an [email protected] schicken.

Schlagwörter: Album der Woche , Beastmilk

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