Album der Woche: 7 Days Of Funk - 7 Days Of Funk

Snoop Dogg kann alles: Rap, Reggae und natürlich auch Funk. Unter dem Namen Snoopzilla hat er sich mit Dam Funk verbrüdert und das Album "7 Days Of Funk" aufgenommen.

Snoop Dogg, Snoop Lion und Snoopzilla. Groß, Größer, Größenwahn. Aber hey, wir reden hier von Altmeister Snoop, und Snoop darf das nicht nur, er muss das, was er macht, sogar genau so machen, wie er es eben macht. Unter welchem Namen er auch immer gerade auftritt.

 

Nach dem ersten Hören der Lieder wird schnell klar, was eigentlich schon vorher klar war. Alles, was Snoop erschafft, existiert in einer verschwommenen Dunstwolke. So auch "7 Days Of Funk", das von Anfang bis Ende in einer tiefenentspannten Haltung von Lied zu Lied schleicht, als wäre die Zeit an sich in ihrem Ticken gedrosselt. Dass dies bei Snoop nicht in Langeweile abdriftet, versteht sich von selbst. Ganz im Gegenteil sogar. "7 Days Of Funk" gleicht einem Trip, wie er in dem Film "Being John Malkovich" auf Leinwand projiziert wurde. Der Unterschied zu dem Film ist einzig der, dass der Hörer auf eine seltsamen Weise selbst in den zugedröhnten Kopf von Snoop steigt. Dadurch wird das Erlebnis, dieser Musik zu lauschen, umso stärker.

"7 Days Of Funk" lebt vom perkussiven Gesang, der scheinbar die Melodien vergessen hat. Ob das noch Sprechgesang oder schon Rap ist, darf jeder für sich entscheiden. Snoopzilla gelingt es auf jeden Fall, den blubbernden Bässen und den kopfnickenden Beats von Dam Funk die richtige Sprache zu verleihen. Ein weiterer zentraler Aspekt sind die Synthesizer, die wabernd - mal mehr, mal weniger, aber immer - verstrahlt durch die Songs ziehen und die Musik wie ein Fata Morgana zwischen Traum und Wirklichkeit erscheinen lassen. Die Single "Faden Away" zeigt das schon ganz gut. Noch deutlicher wird das in "Let It Go", das angeführt von einer starken Bassline den Hörer mit einem Cadilac abholt und ihn mit in ein Reich aus Wolken nimmt. Das Gitarrensolo, das zwischen den traumverlorenen Klängen eine verzerrte Melodie spielt, entschwindet so schnell, wie es gekommen ist. "Ride" dämmert erst ein wenig dahin, bis der Refrain so oft wiederholt wird, das die gehauchte Melodie ins Langzeitgedächtnis eingebrannt wird.

"7 Days Of Funk" ist ein Album, das zwar mit Retro-Aspekten des Funk spielt, das aber der Gegenwart, vielleicht sogar der Zukunft des Genres weit mehr verbunden ist. Dam Funk sei Dank, der seit Jahren an seiner eigenen Version des Funk schraubt. Mit dem G-Funk-Urgestein Snoop Dogg an seiner Seite gelingt ein Album, das zum Abhängen einlädt.

Verlosung

Wir verlosen ein Exemplar von "7 Days Of Funk" unter allen, die bis zum 15.12.2013 um 23:59 Uhr eine Mail mit dem Betreff "SNOOP" an [email protected] schicken.

Schlagwörter: 7 Days of Funk , Album der Woche

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