Geocaching mit Windows Phone

Schatzsuche

Schnitzeljagd war gestern. Heutzutage ist Geocaching angesagt, das mithilfe eines Smartphones die Möglichkeiten des bekannten Spiels stark erweitert.

Aus Windows Phone User 03/2014

Wer erinnert sich nicht an die klassische Form der Schnitzeljagd? Auf Papierblättern erhielten die Teilnehmer einige Instruktionen, welche Strecken sie abzulaufen haben. Meist war an jeder der unterwegs liegenden Stationen eine kleine Aufgabe zu erledigen oder ein Gegenstand mitzunehmen, bevor man irgendwann an das geplante Ziel gelangte.

Nun bietet die aufkommende warme Jahreszeit gute Anreize, um sich nach draußen zu begeben. Doch die altbekannte Schnitzeljagd hat ausgedient – Geocaching ist angesagt. Die digitale Schnitzeljagd mit dem Smartphone hat den Vorteil, dass man sich hier auch dann auf Schatzsuche begeben kann, wenn gerade niemand aus dem eigenen Bekanntenkreis Zeit oder Lust zum Mitmachen hat. Stattdessen "spielt" man anonym über das Internet mit anderen Menschen zusammen. So verstecken manche Leute, die gerade Lust dazu haben, sogenannte Caches irgendwo und tragen deren GPS-Koordinaten auf einschlägigen Netzportalen ein. Andere Menschen, die irgendwann Lust darauf haben, sich auf die Suche zu begeben, füttern ihr Windows Phone mit einer passenden Geocaching-App: Eine solche fragt Portale nach eingetragenen Verstecken in der Nähe ab. Dann geleitet sie den Spieler per Navigation zum Cache. Oft ist dieser am Zielort noch einmal gesondert versteckt, wie beispielsweise in der freien Natur im Astloch eines Baumes. Genauso oft kommen aber auch Ziele innerhalb von Innenstädten vor: Es ist durchaus möglich, dass man innerhalb eines Hohlraums einer Fußgängerbrücke fündig wird.

Ein Cache besteht aus einem Behälter mitsamt Inhalt. Oft begnügt sich der Versteckende – im Geocaching-Jargon Cache-Owner genannt – damit, in einer kleinen Röhre einen Zettel und einen Stift zu hinterlassen. In diesem Fall schreibt der Finder einfach nur ein selbst ausgedachtes Pseudonym auf die Liste des Papiers, um zu dokumentieren, dass er den Cache gefunden hat. Anschließend steckt er den Behälter zurück in das Originalversteck, damit die Nächsten auch wieder etwas zu suchen haben.

Manche Cache-Owner wählen aber auch einen größeren Behälter und verbergen darin ein kleines Geschenk. Dieses kann der Finder dann an sich nehmen, er sollte jedoch fairerweise anschließend selbst einen entbehrlichen Gegenstand als Ersatz hineinlegen.

Doch es geht nicht immer nur um das Suchen eines Behälters – das wäre ein Traditional Cache. Genauso existieren auch Rätsel, Mystery-Caches genannt, bei denen erst die Lösung einer Aufgabe die Zielkoordinaten verrät. Und Multi-Caches verbinden mehrere Orte zu einer Rahmengeschichte.

Als Nächstes wollen wir die wichtigsten Geocaching-Apps vorstellen, damit Sie gleich loslegen und sich auf die Suche begeben können.

Geocaching Live

Geocaching Live ist die offizielle App von Groundspeak Inc., dem Unternehmen, das das Portal geocaching.com betreibt. Da dieses schon seit einigen Jahren existiert, findet man praktisch überall Verstecke zum Suchen, auch in ländlichen Gegenden. Hat man sich einen Cache ausgesucht, leitet einen entweder die Fußgängernavigation von Bing Maps zum Ziel oder aber, für diejenigen, die es schwieriger mögen, ein virtueller Kompass.

Abbildung 1: Kurzbeschreibung eines Verstecks in der App Geocaching Live.

Abbildung 2: Via Bing Maps leitet Geocaching Live den Nutzer zum Versteck.

Im Großen und Ganzen tut die an sich kostenlose App, was sie soll, und die große Anzahl an Verstecken sorgt für viele unterhaltsame Stunden. Wer jedoch mehr als drei Caches pro Tag suchen möchte, stößt auf den großen Haken dieses Dienstes: Denn dann wird ein Premium-Account bei geocaching.com benötigt, der mit 10 US-Dollar für eine Dauer von drei Monaten nicht gerade ein Schnäppchen ist.

Abbildung 3: Wer es schwieriger haben möchte, schaltet auf die Kompass-Ansicht.

Abbildung 4: Leider entstehen bei der App Geocaching Live schnell Folgekosten.

Geocaching Plus

In weitaus größerem Ausmaß als Geocaching Live kann die App Geocaching Plus überzeugen. Auf einer übersichtlichen Live-Karte sieht der Nutzer, welche Caches sich in seiner unmittelbaren Umgebung befinden. Dank besonderer Icons erkennt man sofort, um welche Art von Verstecken es sich handelt – zum Beispiel Traditional oder Mystery. Selbstverständlich enthält die App auch alle grundlegenden Geocaching-Standardfunktionen, wie etwa das Anzeigen ausführlicher Beschreibungstexte zu den Verstecken oder das Hinterlassen von Kommentaren zu einem Cache in einem Logbuch, also einer Art Gästebuch.

Abbildung 5: Die Live-Karte von Geocaching Plus zeigt Verstecke in der unmittelbaren Nähe.

Abbildung 6: Auch komplexe Rätsel mit umfangreicher Geschichte sind beim Geocaching möglich.

Der größte Vorteil von Geocaching Plus besteht jedoch darin, dass man die App benutzen kann, ohne einen einzigen Cent ausgeben zu müssen. So ist es zwar möglich, mit einem entsprechenden Account auf die Datenbank von geocaching.com zuzugreifen, jedoch werden kostenlose Portale wie opencaching.com ebenso unterstützt.

Abbildung 7: Im Logbuch hinterlassen Nutzer Kommentare zur Qualität eines Caches.

Abbildung 8: Bei Geocaching Plus kosten nur die optionalen Offline-Karten Geld.

Die App selbst ist kostenlos. Lediglich wenn man Offline-Karten nutzen möchte, fallen einmalige Zusatzkosten an. Ist man jedoch nur in Gebieten unterwegs, die über gute Netzabdeckung verfügen, und hat man einen brauchbaren Datentarif, dann reichen die kostenlosen Online-Karten vollkommen aus.

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