Zugriff auf den Rechner via Windows Phone

Fernbedienung

Mit den richtigen Apps lässt sich der heimische Rechner mit dem Windows Phone bedienen, bequem vom Sofa aus oder auch von unterwegs.

Aus Windows Phone User 05/2013

Wer mit dem Windows Phone auf seinen PC zugreifen will, findet dafür im Windows Phone Store einen ganzen Haufen Apps. Je nachdem, ob man sich den ganzen Desktop aufs Telefon holen will oder nur einige Dateien oder gar nur Videoplayer oder Powerpoint-Präsentation steuern will, sind dafür unterschiedliche Apps die richtige Wahl. Wir stellen im Folgenden einige vor.

Teamviewer

Unter den Fernbedienungsprogrammen ist Teamviewer einer der Klassiker. Für Windows-Tablets gibt es schon länger eine App und seit Ende Juni endlich auch für Windows Phone, allerdings nur für Windows Phone 8.

Die Teamviewer-App ist kostenlos und zeigt den Desktop von Windows-, Mac- und Linux-Rechnern auf dem Handy an. Auf dem Rechner muss die Server-Anwendung laufen, wobei man hier zwei Möglichkeiten hat. Teamviewer Quicksupport kommt ohne Installation aus, allerdings muss man die im Programm angezeigte ID und das Kennwort in der App auf dem Windows Phone eintragen. Man muss sich also vor dem Rechner befinden, um die Verbindung herzustellen. Will man von unterwegs auf den Rechner zugreifen, installiert man die für den Privatgebrauch ebenfalls kostenlose Teamviewer-Vollversion. Legt man nun ein Teamviewer-Konto an, kann man den Rechner dort über das rechts ausklappbare Menü hinzufügen. In der App loggt man sich in das Konto ein und braucht den Rechner nur noch auszuwählen, um eine Verbindung herzustellen.

Anschließend kann man auf dem Desktop des Rechners alles tun, was man auch am Rechner tun kann – nur eben vom Handy aus. Der Mauszeiger wird durch Wischen verschoben, ein Tippen löst einen linken Mausklick aus, längeres Gedrückthalten einen rechten. Aber Achtung: Es bringt nichts, das gewünschte Objekt auf dem Desktop anzutippen, sondern man muss den Mauszeiger dorthin bewegen. Wo man letztlich tippt, ist egal – die Aktion wird dort ausgeführt, wo der Mauszeiger platziert ist.

Über Buttons am rechten Bildschirmrand blendet man die virtuelle Tastatur ein, um auf dem entfernten Desktop zu schreiben. Ein anderer Button löst die Tastenkombination [Strg + Alt + Entf] aus, etwa um den Task Manager aufzurufen.

Für richtiges Arbeiten auf dem Desktop ist das Handy-Display natürlich zu klein, doch um schnell mal etwas nachzuschauen, reicht es allemal. Zumal man mit den üblichen Spreizgesten auch zoomen kann. Allerdings lässt sich der angezeigte Desktop-Ausschnitt nicht frei verschieben, sondern es wird immer der Ausschnitt um den Mauszeiger herum angezeigt, der sich mit bewegt, wenn der Mauszeiger verschoben wird.

Um sich Musik vom heimischen Rechner anzuhören, taugt die App übrigens nicht, da kein Audiosignal übertragen wird. Auch Dateien lassen sich nicht vom Rechner auf das Handy holen, sondern nur aus der Ferne öffnen und bearbeiten.

Abbildung 1: Die Teamviewer-App holt den Bildschirminhalt eines Windows-Rechners auf das Handy.

Abbildung 2: Über einen Button am rechten Bildschirmrand lässt sich die virtuelle Tastatur einblenden.

Splashtop 2

Ähnlich wie Teamviewer funktioniert Splashtop 2, eine ebenfalls noch nicht allzu lange verfügbare App für Windows Phone. Sie ist bis zum 31. August kostenlos zu haben und wird danach vermutlich ähnlich wie die iOS-Version etwa 5 Euro kosten.

Wie Teamviewer setzt auch Splashtop 2 ein Gerät mit Windows Phone 8 voraus und benötigt auf dem fernzusteuernden Rechner eine Server-Anwendung, in diesem Fall Streamer genannt, die es für Windows, Mac und Linux gibt. Über ein Splashtop-Konto, das auf beiden Seiten eingetragen wird, wird dann die Verbindung hergestellt.

Gegenüber Teamviewer bietet Splashtop 2 einige Vorteile: Der Mauszeiger wird dort positioniert, wo man hintippt – das spart umständliches Gewische auf dem Display. Antippen ist wie gehabt ein Linksklick, Gedrückthalten ein Rechtsklick. Es lassen sich aber auch Maustasten einblenden, ebenso Cursortasten und Buttons für den Aufruf von Startscreen, Charms-Menü, App-Leiste und Nav-Bar. Selbst der Snap Mode, in dem zwei Anwendungen nebeneinander angeordnet werden, lässt sich von Handy aus starten – das gefällt.

Splashtop 2 überträgt auch das Audiosignal vom Rechner, vorausgesetzt die Lautstärke wurde dort nicht heruntergedreht. Musik konnten wir so im Test problemlos anhören, für einen Film reichte es aber nicht – das Bild war trotz flottem WLAN zu ruckelig.

Dateien vom Rechner bekommt man übrigens auch mit Splashtop 2 nicht aufs Handy, man kann sie wie mit Teamviewer nur remote öffnen und bearbeiten.

Abbildung 3: Mit drei Fingern lässt sich der Bildschirmausschnitt des entfernten Rechners bei Splashtop 2 verschieben.

Abbildung 4: Rechts am Rand lassen sich bei Splashtop 2 praktische Buttons für die Windows-8-Gesten einblenden.

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