LTE und andere Mobilfunkstandards

Datenfunk

Geht es um mobiles Internet, prasseln unzählige Abkürzungen wie GPRS, UMTS, HSDPA und LTE auf den Nutzer ein. Eine Übersicht über die verschiedenen Standards für den Datenfunk.
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Aus Windows Phone User 02/2013

Mit nur 14,4 kBit/s tröpfelten die Bits in den Anfangszeiten des mobilen Internets aufs Telefon, mittlerweile geht es dank LTE rasend schnell mit bis zu 100 MBit/s. LTE wird allerdings nur von einigen aktuellen Smartphones unterstützt und ist längst nicht flächendeckend verfügbar, sodass die meisten Nutzer via GPRS/EDGE oder UMTS unterwegs sind. GPRS ist eine Erweiterung des Mobilfunkstandards GSM und erreicht eine Geschwindigkeit von 53,6 kBit/s, die Weiterentwicklung EDGE bringt es auf 220 kBit/s. Beide kommen vor allem dann zum Einsatz, wenn kein UMTS-Netz zur Verfügung steht, quasi als Backup.

Mit UMTS lassen sich 384 kBit/s erreichen, doch die Mobilfunker haben ihre Netze längst auf die UMTS-Erweiterung HSPA umgerüstet, mit der sich im Downstream (HSDPA) immerhin 21,1 MBit/s übertragen lassen. Ob diese Geschwindigkeit tatsächlich erreicht wird, hängt allerdings zunächst von der Hardware ab, sprich: dem Smartphone. Denn einige Geräte unterstützen zwar HSDPA, aber nur mit 7,2 oder 14,4 MBit/s. Dazu zählt beispielsweise auch das recht neue HTC Windows Phone 8S, das es auf 14,4 MBit/s bringt.

Geschwindigkeit

Wie schnell die Datenverbindung tatsächlich ist, hängt aber neben der Hardware auch von den Gegebenheiten ab: etwa von der Entfernung des Gerätes zur Basisstation, den Gebäuden in der Umgebung und der Zahl der Nutzer. Denn alle Nutzer, die gleichzeitig in einer Funkzelle Daten herunterladen oder ins Internet senden, teilen sich die verfügbare Bandbreite. Sind Sie auf einer Massenveranstaltung wie einem Konzert, wird Ihnen weniger Bandbreite zur Verfügung stehen, als wenn Sie nachts in einem Wohngebiet unterwegs sind. Dazu kommt: Wenn alle Nutzer lediglich surfen, also Daten immer nur kurzfristig beim Seitenwechsel abrufen, bekommen Sie deutlich mehr Bandbreite ab, als wenn viele Nutzer in Ihrer Funkzelle gerade große Datenmengen wie HD-Filme  herunterladen.

HSPA und LTE

Schneller als HSDPA ist der Nachfolger HSPA+ mit derzeit 42,2 MBit/s im Download, den die neuen Spitzenmodelle mit Windows Phone 8 allesamt unterstützen: Nokia Lumia 820 und 920, Samsung Ativ S und HTC Windows Phone 8X. Doch der Mobilfunkstandard der Zukunft heißt ohne Frage LTE, das mit seinen bis zu 100 MBit/s selbst viele DSL-Anschlüsse toppt.

Allerdings ist LTE noch nicht überall verfügbar. Die Telekom bot den schnellen Datenfunk zum Jahresende nach eigenen Angaben bereits in 100 Städten an, Vodafone deckte 120 Städte ab, O2 immerhin Frankfurt/Offenbach, Köln, Nürnberg, Dresden sowie Leipzig/Halle.

Auf den Webseiten der Netzbetreiber finden sich interaktive Karten, die die Netzabdeckung anzeigen. Dort können Interessenten auch ihren Wohnort angeben und herausfinden, ob der schnelle Datenfunk dort verfügbar ist.

Zum Vergleich: Laut Niels Hafenrichter, Pressesprecher der Deutschen Telekom, liegt die Netzabdeckung bei GPRS/EDGE um 99 Prozent, bei UMTS bei rund 90 Prozent.

Abbildung 1

Abbildung 1: Im Vergleich zum Datenturbo LTE wirken Übertragungen mit GPRS wie ein langsamer Spaziergang.

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